Presse

Seniorenbeirat unterstützt den Lohner Integrationspakt

PRESSEINFORMATION der Stadt Lohne, Pressesprecher Ch. Tombrägel, 26.August 2016
Seniorenbeirat unterstützt den Lohner Integrationspakt
Zahl der Unterschriften wächst auf insgesamt 140



Lohne. Der Seniorenbeirat der Stadt Lohne gehört jetzt zu den Unterstützern des Lohner Integrationspaktes (LIP). Am Donnerstag (25. August) unterzeichneten die Mitglieder des Vorstandes den Pakt. Damit bekunden sie ihre Bereitschaft, ihr Engagement zur Integration von ausländischen Mitbürgern zu verstärken. Insgesamt stehen unter dem LIP jetzt 140 Unterschriften. Den Pakt gibt es seit 2008. „Der Seniorenbeirat kann sich mit der Satzung des Integrationspaktes voll und ganz identifizieren“, erklärte der Vorsitzende des Gremiums Wolfgang Fischer. Sein Stellvertreter, der ehemalige Lohner Bürgermeister Hans Diekmann ergänzte: „Der gesamte Vorstand nimmt die Sache sehr ernst und wir wollen versuchen, mindestens einmal im Jahr ein Integrationsprogramm in unsere Arbeit aufnehmen.“ Dass die Integration gerade von älteren Bürgern mit Migrationshintergrund nicht einfach sei, betonte Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer bei der Unterzeichnung des LIP. „Wichtig ist die persönliche Ansprache der Lohner Neubürger.“ Und weiter erklärte Gerdesmeyer: „Ich freue mich, dass nun die erste Seniorenorganisation den Integrationspakt unterzeichnet hat.“ Im Jahr 2008 haben die ersten Vereine und Organisationen den Pakt unterzeichnet. Präambel und acht Leitlinien umfassen den LIP. Festgeschrieben sind darin unter anderem das Bekenntnis zur Chancengleichheit und das Erlernen der deutschen Sprache. Einmal im Jahr findet ein Integrationsforum im Rathaus statt, bei dem die Unterzeichner über ihre Projekte berichten. Geleitet wird das Forum vom Verein Runder Tisch für Integration und Völkerverständigung.

Der Vorstand des Seniorenbeirats unterzeichnet den LohnerIntegrationspakt unter den Augen von Ursula Große Holthaus, der Vorsitzenden des Runden Tisches für Integration und Völkerverständigung, Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer und der Geschäftsführerin des Präventionsrates Lohne Andrea Marré (stehend, von rechts). Foto: Christian Tombrägel, Stadt Lohne

Mehr Generationengerechtigkeit bei der Rente (April 2013)

Der Seniorenbeirat der Stadt Lohne hat folgenden Brief an die Bundesregierung geschickt:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wer Kinder erzieht, leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Erst seit 1992 werden drei Jahre Erziehungszeit pro Kind bei der Rente berücksichtigt. Für jedes Jahr wird ein Entgeltpunkt angerechnet. Das bedeutet nach heutigem Rentenrecht, dass man 82,41 Euro im Westen und 73,11 Euro im Osten pro Kind als monatliche Rente erhält. Für Kinder, die vor 1992 geboren sind, wird bislang nur ein Jahr Erziehungszeit, also nur ein Entgeltpunkt angerechnet. Die konkreten Zahlen verdeutlichen die soziale Ungleichheit: Nur 27,47 Euro, bzw. 24,37 Euro sind als Rente für die Erziehungszeit pro Kind vorgesehen.

Frauen haben in der Vergangenheit die Hauptverantwortung für Familienarbeit übernommen. Dazu haben sie in der Regel bei Familiengründung ihre Erwerbstätigkeit aufgegeben oder erheblich reduziert. Die 1992er Regelung betrifft insbesondere die Generationen von Frauen,

  • deren Erwerbsbiografien vor allem im Westen lange Erwerbsunterbrechungen wegen Kindererziehungszeiten aufweisen.
  • die in den 1970er und 1980er Jahren kaum Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familienaufgaben und Beruf hatten, da Kinderbetreuungsplätze und familienpolitische Maßnahmen, wie etwa Elterngeld und Erziehungszeit, fehlten.
  • die wegen der Arbeitsmarktsituation wenig Chancen auf einen Wiedereinstieg nach längeren Familienzeiten in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis hatten.


Verschärft wird die Situation noch für die Frauen,

  • die ab dem Geburtsjahr 1947 bereits von der Heraufsetzung des Renteneintrittsalters betroffen sind.
  • die ab dem Jahrgang 1962 von der Absenkung der Hinterbliebenenrente betroffen sind.
  • die als Alleinerziehende auf eigenständige Rentenansprüche im Alter besonders angewiesen sind.


Der Seniorenbeirat der Stadt Lohne fordert deshalb, auch für Kinder, die vor 1992 geboren sind, in der Rente drei Entgeltpunkte anzurechnen,

  • um Rentengerechtigkeit zwischen den Generationen herzustellen.
  • um Rentengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern herzustellen. Die eigenständigen Rentenanwartschaften von Frauen liegen heute im Durchschnitt knapp 60% unter denen der Männer.
  • damit die Vereinbarung im Koalitionsvertrag der Bundesregierung, "bessere Anerkennung von Erziehungsleistung in der Rente" zu schaffen, auch umgesetzt werden kann.


Mit vorzüglicher Hochachtung

Seniorenbeirat der Stadt Lohne

Wolfgang Fischer, Vorsitzender


Vorläufiges Ergebnis: Das Thema Mütterrente wird noch in den Koalitionsverhandlungen diskutiert. Bessere Renten für ältere Mütter wollen beide Seiten. Nach dem Modell der Union sollen Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren sind, einen Rentenaufschlag bekommen. Die Kosten dafür lägen bei etwa 6,5 Milliarden im Jahr. Ob die Wohltat aus der Rentenkasse oder aus dem Bundeshaushalt bezahlt werden soll, darüber verhandeln Union und SPD noch.


Auszug aus dem Koalitionsvertrag (28.11.2013)


Kindererziehungszeiten besser anerkennen (Mütterrente)


Die Erziehung von Kindern ist Grundvoraussetzung für den Generationenvertrag der Rentenversicherung. Während Kindererziehungszeiten ab 1992 rentenrechtlich umfassend anerkannt sind, ist dies für frühere Jahrgänge nicht in diesem Umfang erfolgt. Diese Gerechtigkeitslücke werden wir schließen. Wir werden daher ab 01. Juli 2014 für alle Mütter oder Väter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, die Erziehungsleistung mit einem zusätzlichen Entgeltpunkt in der Alterssicherung berücksichtigen. Die Erziehungsleistung dieser Menschen wird damit in der Rente besser als bisher anerkannt.


PS: Alle Maßnahmen stehen unter einem Finanzierungsvorbehalt.

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